Blutdruck

Das Wichtigste in Kürze

Weil Bluthochdruck ein Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist, gilt für alle Erwachsenen ab 18 Jahren: Blutdruck messen nicht vergessen.

Warum steht das Blut unter Druck?

Damit das Blut im Kreislauf fliessen kann, braucht es einen gewissen Druck. Der Blutdruck gibt den Druckwert an, mit dem das Blut vom Herz bis in die kleinsten Kapillargefässe durch den Körper gepumpt wird.

Weshalb besteht der Blutdruck aus zwei Werten?

Dies ist eine Folge des Pumpens. Beim Pumpvorgang zieht sich der Herzmuskel zusammen und erreicht den höchsten Wert des Blutdrucks (systolischer Wert). Danach erschlafft das Herz und der Blutdruck sinkt auf den niedrigsten Wert ab (diastolischer Wert).

Wie wird der Blutdruck gemessen?

Den Blutdruck misst man üblicherweise mittels einer aufblasbaren Manschette, die einen Druck auf die Oberarmarterie ausübt. An einem Quecksilbermanometer lassen sich die Blutdruckwerte ablesen. Die Masseinheit für Blutdruckwerte ist «mmHg» (Millimeter-Quecksilbersäule).

Manschette

Welche Blutdruckwerte gelten als normal?

Die Schweizerische Gesellschaft für Hypertonie nimmt in ihren Richtlinien für Erwachsene über 18 Jahren die folgenden Abstufungen vor:

  • optimaler Blutdruck

    systolischer Wert

    unter 120 mmHg

    diastolischer Wert

    unter 80 mmHg

  • normaler Blutdruck

    systolischer Wert

    120 bis 129 mmHg

    diastolischer Wert

    80 bis 84 mmHg

  • hoch normaler Blutdruck

    systolischer Wert

    130 bis 139 mmHg

    diastolischer Wert

    85 bis 89 mmHg

  • leichter Bluthochdruck

    systolischer Wert

    140 bis 159 mmHg

    diastolischer Wert

    90 bis 99 mmHg

  • mässiger Bluthochdruck

    systolischer Wert

    160 bis 179 mmHg

    diastolischer Wert

    100 bis 109 mmHg

  • schwerer Bluthochdruck

    systolischer Wert

    ab 180 mmHg

    diastolischer Wert

    ab 110 mmHg

Hinweis

Gut zu wissen: Ein Bluthochdruck besteht auch, wenn nur einer der beiden Werte die jeweilige Grenze überschreitet.

Weshalb ist regelmässiges Blutdruckmessen wichtig?

Bluthochdruck (auch Hypertonie genannt) ist ein Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und entwickelt sich meist langsam und unbemerkt. Regelmässiges Messen ist wichtig, auch wenn man sich gesund fühlt, weil Bluthochdruck nur so rechtzeitig entdeckt und behandelt werden kann. In der Schweiz hat schätzungsweise jede vierte erwachsene Person einen zu hohen Blutdruck – rund ein Drittel davon ohne es zu wissen.

Warum ist Bluthochdruck so gefährlich?

Ein zu hoher Blutdruck führt auf Dauer zu Arteriosklerose, weil der konstant hohe Druck die Arterien beschädigt und dadurch Ablagerungen begünstigt werden. Diese Ablagerungen beeinträchtigen den Blutfluss, was zu einem Herzinfarkt, einem Hirnschlag, aber auch zu Schädigungen von Herz, Augen und Nieren führen kann.

Blutgefässe Blutdruck

Was hilft bei Bluthochdruck?

Bei einem leichten Bluthochdruck reicht es oft, den Lebensstil anzupassen. Positiv wirken sich eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung aus, aber auch weniger Alkohol und Stress sowie ein Rauchstopp. In schwereren Fällen sind meist blutdrucksenkende Medikamente notwendig, die in der Regel ein Leben lang eingenommen werden müssen.

Pillen Medikamente
Hinweis

Gut zu wissen: In der Arztpraxis sind bei der Messung die Blutdruckwerte oft höher als zuhause. Das liegt daran, dass viele Patienten sich in Praxen unwohl fühlen und nervös sind, wodurch der Blutdruck steigt. Dieses Phänomen hat sogar einen Namen: Weisskittel-Hypertonie.